Südamerika

Ecuador: 16.11. – 07.12.2010

Bevor wir jedoch unseren Weg wieder gen Süden antraten, statteten wir der Mitte der Welt einen Besuch ab. So sprangen wir im Museo de Sitio Inti Ñan mal auf die Nord- und dann wieder auf die Südhalbkugel. Obwohl das Museum neben dem „offiziellen“ Äquatordenkmal liegt, befindet es sich auf dem echten Äquator. Das Denkmal wurde vor der Erfindung des GPS errichtet. Erst später wurde festgestellt, dass man sich um 200 m vermessen hatte.


 

Ecuador: 02. – 15.11.2010

Ecuador, der mit 270.790 qkm kleinste Andenstaat, hat alles zu bieten, was das Herz begehrt: Endlose Sandstrände, riesige Lava spuckende Vulkane und den Dschungel mit seinen vielen Tieren. Wie hatten wir uns auf dieses Fleckchen Erde gefreut. Es sollte ein schöner Abschluss unserer Reise durch Südamerika werden. Aber wir wurden vom Pech und vom Regen verfolgt.


 

La Libertad, Cajamarca, Amazonas: 27.10. – 02.11.2010

Mit Vollgas gings an der Küste entlang nach Huanchaco. Was uns zur Eile trieb, waren nicht die für den Ort bekannten Caballitos der Totora, Schilfrohrpferdchen, sondern ein Schweinebraten.

Bereits in Nordamerika hatten wir den legendären Braten von Ruth und Walter geniessen dürfen. Nun, nach über einem Jahr und tausenden von Kilometern, sollte es zu einem Wiedersehen kommen. Die Freude war gross und die Nächte lang und feucht.


 

Ica, Huancayo, Ancash: 08. – 26.10.2010

Die Südamerikaner müssen die Ruhe und die Gemütlichkeit schon in die Wiege gelegt bekommen haben. Ein Schwätzchen hier, ein Pläuschchen da, nur so kann der Tag zu einem Erfolgreichen werden. Da sollten wir uns Europäer mal eine Scheibe von abschneiden. Aber setzt man die Peruaner hinters Lenkrad, ist es ratsam schleunigst die sichere Weite zu suchen. Es wird gedrängelt, an den unübersichtlichsten Stellen überholt und jede Kurve geschnitten. Das Ganze in Begleitung eines Dauerhupens. Warum die Hupe nicht in der Landesfahne abgebildet ist, bleibt uns ein Rätsel.


 

Cusco: 26.09. – 07.10.2010

Wir hatten die Peruaner als offenes, neugieriges, hilfsbereites und liebes Volk kennengelernt und ins Herz geschlossen. Bis dahin war uns aber auch noch kein „Laufmeter“ vor den Nisto „gerannt“. In Zentralamerika waren wir es „gewohnt“, dass Kinder am Strassenrand standen und die Hände zum Betteln hoben. Aber hier in Südamerika waren wir doch sehr erstaunt, als wir in etliche kugelrunde Kinderaugen schauten, die am Strassenrand standen. Noch mehr überraschten uns jedoch zwei Steine, die Nistos Fenster an der Rückseite nur knapp verfehlten.


 

Puno, Arequipa: 11. – 25.09.2010

In der Zwischenzeit ist es bereits über ein Jahr her, seit dem wir den Grand Canyon in einem Tag runter und rauf gelaufen sind, unsere Taucherausrüstung inklusive Gewichte 200 Höhenmeter zum Ufer des Crater Lakes geschleppt haben und gegen 25 Knoten in der Johnsen Strait angepaddelt sind. Schon lange nichts Verrücktes mehr angestellt. Für Sonja eindeutig zu lang. So kam es, dass sich in ihr Köpfchen etwas Neues einschlich: Wenn wir schon so hoch oben sind, warum nicht einen 6.000der besteigen?!?


 

Oruro, Potosí: 21.08. – 04.09.2010

Eigentlich kam unser verlängerter Aufenthalt in der Werkstatt zu einem für uns günstigen Zeitpunkt, denn vorangekommen, wären wir sowieso nicht. Während dieser Zeit, streikten in der ärmsten Region Boliviens, dem Bergbauzentrum Potosí, bereits seit einer Woche Tausende Minenarbeiter und Bauern für eine wirtschaftliche Entwicklung ihres Departamentos durch den Bau einer Zementfabrik und eines neuen Flughafens. Auch müsse die Regierung in La Paz in einem uralten Grenzkonflikt zwischen Potosí und dem benachbarten Departamento Oruro schlichten, in dem Gold, Uran, Kupfer und Lithium lagern.


 

La Paz: 04. – 20.08.2010

Nach über einem Monat Natur pur ging es nun endlich mal wieder in eine Grosstadt. Aber nicht in irgendeine, nein, in eine der höchstgelegensten: La Paz, der Regierungssitz und auf Grund der verkehrsgünstigen Lage die wichtigste Stadt Boliviens aber nicht deren Hauptstadt, liegt in einem Talkessel, welcher sich zwischen 3.100 und 4.100 m.ü.M. erstreckt. Gespannt waren wir auf diese kontrastreiche Stadt, wo sich armselige Bretterhütten und sterile Wolkenkratzer gegenüberstehen, wo Indigenas, Cholos, Chriollos und manche Europäer friedlich nebeneinander leben, und nicht zu vergessen die indigenen Märkte.


 

Santa Cruz, Beni: 20.07. – 03.08.2010

Als wir die Grenze nach Bolivien passiert hatten, fühlten wir uns 100 Jahre zurück versetzt. Die Strasse glich einem Schweizer Käse, so muss es damals auch bei uns in Europa ausgesehen haben. Na das kann ja heiter werden, denn für die nächsten 500 km würde sich diese nicht ändern.  So hoppelten wir mit einer Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h den Schlaglöchern und Steinen ausweichend durch das Tiefland von Bolivien.


 

Paraguay: 23. – 25.06.2010

Wir hatten gehofft, dass der Grenzgang von Brasilien nach Paraguay auch mehr oder weniger im Sitzen abläuft, aber dem war nicht so. Auch wenn die Brücke zwischen den beiden Ländern Freundschaftsbrücke heisst: Dies gilt nur für einen Tag. So lange darf man ohne bei den Beamten vorbei zu schauen, in der Stadt Ciudad del Este direkt an der Grenze bleiben. Bei längeren Aufenthalten muss man sich jedoch einen Stempel abholen.


 

Pantanal: 25.06. – 20.07.2010

Auf gings in eins der weltweit grössten Feuchtgebiet. Das Pantanal deckt eine Fläche von ca. 230.000 qkm, wovon der grösste Teil auf Brasilien entfällt. Paraguay und Bolivien teilen sich den Rest. Es gehört zu einem der letzten intakten ökologischen Paradiese. Hier leben Tiere, die woanders schon längst ausgestorben sind. Das Gebiet ist am Besten in Kanus, Booten oder Perpedes zu erkunden. Daher hatten wir geplant in einem der vielen Fazendas, der überwiegende Teil des Gebietes ist im Privatbesitz riesiger Rinderfarmen, unterzukommen und von dort Ausflüge ins Herz dieses spannenden Fleckchens Erde zu machen. Aber es kam anders.


 

Iguazu: 22. – 23.06.2010

Das war mal einer der einfachsten Grenzgänge, die wir auf unserer bisherigen Reise erleben durften. Wir mussten nicht einmal aussteigen, sondern konnten einfach vorfahren. Sozusagen eine Drive-Thru-Grenze, sowohl auf Argentinischer wie auch auf Brasilianischer Seite.


 

Arica: 04. - 11.09.2010

Noch einmal hiess es Bienvenidos a Chile. Aber diesmal sollte es auch für dieses Land das letzte Mal sein. Spektakuläres gibt es eigentlich nicht zu berichten. Die Fotos sprechen für sich.


 

Coquimbo, Atacama, Antofagasta: 20.05. – 03.06.2010

Unsere beiden letzten Wochen waren nicht so actionreich wie die vorherigen. Man könnte fast meinen langweilig, wenn man mal davon absieht, dass wir uns dreimal aus dem Schnee schaufeln mussten, dass auf über 4.000 m.ü.M., und in der Zwischenzeit fast jede Nacht Wassertank sowie Dachzelt einfrieren. Dank abend- und morgentlicher Standheizung nicht das grösste Problem, wenn sie nicht gerade an der Höhenkrankheit leidet und partout nicht anspringen will.


 

Lagos, Araucaria, RM, Valparaiso, Coquimbo: 06. – 19.05.2010

Chile begrüsste uns mit einem Platten. Aber so schnell wie die Luft aus Nistos Reifen entwich, so schnell war er auch wieder geflickt und die Reise konnte weitergehen. Nur wohin? Vor unserer Nase  nur graue Wolken. Allerdings sah man am Horizont sowohl im Norden als auch im Süden einen blauen Streifen. In Osorno schnell ins Internet nach dem Wetter geschaut und schon war entschieden: Auf nach Süden.


 

Aisen, Los Lagos: 20. – 01.05.2010

In der Zwischenzeit waren wir ja schon zwei alte Hasen, was den Grenzübergang nach Chile betrifft. Von den mahnenden Wörtern des Reiseführers, dass die Chilenen angeblich soooo gründlich bei der Suche nach „verbotenen“ Lebensmitteln sind, hatten wir bis zum 21.04. noch nichts mitbekommen. Unser Kühlschrank blieb immer geschlossen. Ausserdem hatten wir von einem anderen Reisenden gehört, dass er Milch und Käse behalten durfte. Also, was soll der ganze Aufstand.


 

Magellanes: 30.03. – 10.04.2010

In der Zwischenzeit waren wir es gewöhnt, dass Granitfelsen, die wie aus dem Nichts bis auf 3000 m.ü.M. zu wachsen scheinen, vor uns auftauchten. Aber es ist doch immer wieder atemberaubend sich aus der Steppe einer solchen Bergkette zu nähern. Diesmal waren es die Berge des Parque Nacional Torres del Paine, die unsere ganze Aufmerksamkeit für die nächsten Tage auf sich ziehen sollten. Bereits die Anfahrt liess erkennen wie abwechslungsreich dieses Fleckchen Erde ist.


 

Magellanes, Tierra del Fuego: 18. – 21.03.2010

Unser erster Grenzübergang in Südamerika stand also bevor. Ein Bisschen aufgeregt waren wir schon. Was würde uns erwarten? Verhältnisse wie in Zentralamerika oder konnten wir es hier etwas gemütlicher angehen? Ausserdem gab es da die Einfuhrbeschränkungen. Weder Fleisch, Obst, Aufschnitt, Käse, Milch… um nicht zu sagen nichts ausser Trockenfutter, durfte mit nach Chile. Fast hatten wir es geschafft unsere Vorräte in den letzten Tagen zu vernichten, aber eben nur fast.  Würden sie unsere Verstecke finden?


 

Jujuy, Salta, Corrientes, Misiones: 04. – 22.06.2010

Wir sind wieder in Argentinien gewesen. Diesmal sollte es das letzte Mal sein. Also hiess es dieses schöne Land noch einmal in seinen ganzen Farben zu geniessen, was wir auch ausgiebig getan haben.


 

Chubut, Neuquen: 01. - 06.05.2010

Wir hatten uns richtig entschieden. Argentinien empfing uns mit strahlend blauem Himmel und sogar die Temperaturen von 25 Grad machten es uns schwer an Herbst zu glauben. Aber die Bäume liessen keinen Zweifel. Rote leuchteten mit Gelben um die Wette.


 

Santa Cruz: 10. – 20.04.2010

Wir waren also mal wieder in Argentinien angekommen und nach den eiskalten Nächten auf der Suche nach etwas Wärme. Unser Glück wollten wir an der Ostküste versuchen. Also fuhren wir den letzten Abschnitt der Ruta 40 bis nach Rio Gallegos um unseren Kühlschrank zu füllen. Dann gings auf gen Norden.


 

Tierra del Fuego:  21. – 30.03.2010

Da standen wir also am Ende des amerikanischen Kontinents, Tierra del Fuego oder Feuerland. Den Namen verdankt dieses Fleckchen Erde ihren Ureinwohnern, die das ganze Jahr keine Kleidung trugen, dafür aber immer und überall Feuer zum Wärmen bereit hatten, sogar auf ihren Kanus. Allein der Gedanke daran liess uns frösteln, denn wir trugen bereits Mütze, Schal, Handschuhe sowie unsere dickste verfügbare Jacke, und es ist erst Herbst.


 

Neuquen, Chubut, Santa Cruz: 06. – 18.03.2010

Wir können es selbst kaum glauben, bereits ein Jahr rollen wir nun schon dem Horizont entgegen, Zeit auch mal für einen technischen Rückblick: In unseren ersten 365 Tagen haben wir 10 Länder unsicher gemacht und 59‘801,9 Kilometer zurückgelegt. Dabei verbrannten wir 8‘152.013 Liter Diesel, die uns sage und schreibe durchschnittlich 78 Rappen pro Liter gekostet haben.


 

Buenos Aires, Mendoza, Neuquen: 21.02. – 05.03.2010

Endlich haben wir sie wiedergefunden: Die unendlichen Weiten, die Stille, die Einsamkeit und die atemberaubende Natur, die wir schon so lange vermisst hatten.  Allerdings war nicht jeder Stopp in der Pampa geplant, jetzt aber erst mal von Vorne.


 

Buenos Aires: 01. – 20.02.2010

Viel hatten wir uns für unsere letzte Woche in Buenos Aires vorgenommen. Ausserdem war die Aufregung gross, denn am Freitag sollte unser Dritter im Bunde wieder zu uns stossen. Aber alles kam anders.


 

Buenos Aires: 17. – 31.01.2010

Da standen wir also, im Zentrum von Buenos Aires. Gespannt auf das, was uns diese pulsierende Stadt, die Hauptstadt von Argentinien mit etwa 13 Millionen Einwohnern, zu bieten hatte.


 
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