Nach 14 ½ Stunden auf rd. 0,74 qm, diesmal hatten wir den Sprung in die Businessklasse nicht geschafft, landeten wir in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Auf unserem Weg über den Ozean nach Afrika hatten wir hier, genauer gesagt im 130 km entfernten Dubai, einen Zwischenstopp eingeplant, um die eintägige Flugreise so angenehm wie möglich zu gestalten.
Der Shuttelbus der Fluggesellschaft Etihad, von Sonja auch gerne mal in „Aldi hat“ umgewandelt, brachte uns nach Dubai. Obwohl wir schon viel von der Stadt gehört und gelesen hatten, hatten wir keine Ahnung was uns erwartete. Kaum im Hotelzimmer angekommen, machten wir uns auch gleich wieder auf die Socken und begannen unsere Erkundungstour durch diese einzigartige Stadt. Unsere erste Station war der Dhow Wharve, der Hafen von Dubai, am Dubai Creek. Hier befindet sich der historische Mittelpunkt des Emirates. Vor rd. 200 Jahren begannen an diesem Ort die Geschichte und der erste bescheidene Wohlstand seiner Händler- und Perlenfischerfamilien. Wir liefen vorbei an den traditionellen, hölzernen, in bunten Farben gestrichenen Dhaus, auf denen noch heute Waren ins Ausland bis nach Asien oder Nordafrika geliefert werden. Wir mischten uns unter die Einheimischen und streiften über die Souqs, kleine Märkte. Schnell hatten wir uns wieder daran gewöhnt, dass uns einheimische Augenpaare auf unserem Weg durch die Gassen anstarrten. Blond war hier schliesslich immer noch eine Rarität. Aber wir schauten zurück, denn die Trachten der Einwohner waren für uns nicht weniger ungewöhnlich. Die Männer in ihren schneeweissen und die Frauen in ihren schwarzen Umhängen unter denen die neuste Schuhmode hervor blitzte. Mit einem Abra, ein traditionelles Fährboot, überquerten wir den Fluss und durchstreiften das Bastakia Quarter, Alt Dubai, bevor wir am Abend erschöpft und müde wieder im Hotelzimmer ankamen.
Am nächsten Morgen hiess es früh aufstehen. Wir hatten uns ein Ticket für den Hop-on- Hop-off-Bus gekauft, der uns nun durch den Rest der Stadt kutschieren sollte. In brütender Hitze ging es vorbei an riesigen Wolkenkratzern, mit dem grössten Gebäude der Welt. Am Strand entlang, wo sich das Wahrzeichen Dubais befindet, das Burj al-Arab, eines der luxuriösesten und teuersten, sowie zweithöchste Hotel der Welt. Auch einen Abstecher auf „The Palm, Jumeirah“ liessen wir uns nicht entgehen. Hierbei handelt es sich um eine, der drei künstlich in Form von Palmen aufgeschütteten Inselgruppen. Mit ihren 560 Hektar ist sie sogar aus dem Weltall zu sehen. Natürlich statteten wir auch einem der riesigen Shopping-Malls einen Besuch ab. Diese zu beschreiben ist jedoch unmöglich. Da sieht sogar der H&M wie eine Edelboutique aus.
Immer wieder kamen wir an riesigen Baustellen vorbei. Der Bauboom ist schon seit Jahren in Dubai ausgebrochen. Noch vor wenigen Jahrzehnten ein träges, fast ausgestorbenes Hafenstädtchen, wurde aus diesem ärmlichen Beduinendorf über Nacht eine Stadt mit höchster Technologie und finanziellem Reichtum. Auch wenn das Neue Dubai eindrücklich ist, der arabische Scharm, das Morgenland-Gefühl ist hier nirgendwo zu spüren. Lediglich die traditionell gekleideten Einwohner erinnern einen daran, wo man sich eigentlich befindet.
Irgendwann viel uns die für eine arabische Stadt ungewöhnliche Stille auf. Zwar vernahm man immer wieder den Gebetsruf, aber die arabische Musik, die uns in den Strassen Ägyptens immer begleitet hatte, war nirgendwo zu hören. Mit Blick auf die Internationale Zusammensetzung der Bevölkerung, gerade mal 20% der rd. 1,3 Mio. Einwohner haben einen V.A.E.-Pass, kein Wunder.
Den Tag beendeten wir in einem wunderschönen Arabischen Restaurant, wonach wir Stunden gesucht hatten, denn typisches einheimisches Essen, wird hier nur selten angeboten. Anscheinend giert die Bevölkerung nach den amerikanischen Restaurantketten.
Am nächsten Tag hiess es schon wieder zusammenpacken. Da unser Flieger jedoch erst am Abend abheben würde, blieb uns ja noch genug Zeit. Und wie kann man sich die Zeit in der Wüste am besten vertreiben?! Richtig auf zwei Brettern. Aber nicht auf einer Düne sondern auf Kunstschnee. Dubai ist natürlich auch im Besitz einer Indoor-Skihalle. So sah man uns zwei Stunden lang die Piste hinunter wedeln. Und wir können Euch versichern: Wir haben es nicht verlernt!
Alles über unsere ersten Schritte auf dem schwarzen Kontinent dann im nächsten Bericht.
Liebi Grüessli
Markus und Sonja