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USA - Sommer - 22.03. - 03.04.2009

Im Sommer angekommen

Tenessee / Georgia / South Carolina / Florida

Nachdem wir noch eine letzte Nacht auf dem liebgewonnen Blue Ridge Parway übernachtet hatten, machten wir uns am Sonntag Morgen wie Tausend andere Amerikaner bei strahlend blauen Himmel auf den Weg durch die Great Smoky Mountains. Wir haben übrigens einen super Tipp, wie man sich echte Freunde macht:

Man fahre mit Nisto die einzige Strasse, die durch den Park führt, natürlich bergauf, und schon gesellen sich ein Duzend Autos zu einem. Von diesem riesen Trubel abgeschreckt, machten wir uns Schnur stracks auf in den Süden. Als wir dann in ein Dorf kamen, wo wir schon dachten, dass wir doch etwas zu viel aufs Gaspedal gedrückt hatten, denn hier sah auf einmal „alles wie zu Hause aus“. Das kleine Städtchen heisst Alpine Helen oder „Little Munich in the Mountains“. 1969 wurde das Dorf von einem früher in Bayern stationierten US-Soldaten, nach der Pleite örtlicher Sägemühlen, in ein „bayerisches“ Dorf umfunktioniert. Aus den Lautsprechern am Hauptplatz hörte man sogar Deutsche Schlager. Nach einem Apfelstrudel und einer Bratwurst mit Sauerkraut in einem Hotdogbrötchen ging es jedoch schnell weiter.

Als wir dann nach zwei Tagen, die wir auf einem wunderschönen Campingplatz im Unicoi State Park verbracht hatten, in Atlanta ankamen, regnete es mal wieder in Strömen. Also etwas suchen, was man anschauen kann ohne dabei nass zu werden. So statteten wir The New World of Coca Cola einen Besuch ab. Am Ende unserer Tour war uns beiden schlecht. Aber nicht, weil wir gesehen haben, wie die Cola hergestellt wird, nein. Im letzten Raum konnte man alle 53 Geschmäcker, die es von Coca Cola weltweit gibt, probieren. Das haben wir dann nicht ganz geschafft, aber ausreichend ausgenutzt.  Und was passt besser auf die braune Flüssigkeit, selbstverständlich: Fastfood. So gings danach schnell in einen Tacobell um den Magen wieder zu neutralisieren.

Da der Wetterbericht für diese Gegend nichts Gutes voraussah, beschlossen wir gleich weiter an die Ostküste nach Savannah zu fahren. Doch der Regen war genauso schnell wie wir. Auch unsere Suche nach Sonne etwas weiter nördlich schlug fehl. Also wurde eine Sitzung des Bosshard Clan Junior einberufen. Schnell die Köpfe zusammengesteckt, den Weather Cannel zu Rate gezogen und die Entscheidung war gefallen: Weiter nach Süden. Und es war die richtige Entscheidung. Schon zwei Tage später hatten wir die Sonne wieder auf unserer Seite und so stand einem  Ausflug nach Cumberland Island, südlichste Insel vor Georgia, auf die lediglich 300 Besucher pro Tag zugelassen sind und auf die man nur mit einer Fähre kommt, nichts mehr im Weg. Wir mieteten uns Fahrräder und erkundeten so die Insel. Leider blieben die uns gross angekündigten Alligatoren aus. Dafür liefen uns wilde Pferde und mehr als ein Dutzend Gürteltiere über den Weg. Auch wenn uns nach rd. 43.5 km am Abend die Allerwertesten schmerzten, es war mit einer der schönsten Tage auf unserer bisherigen Reise. Und es sollte noch einer folgen. Nachdem aus den Alligatoren ja leider nichts geworden war, machten wir uns am nächsten Tag auf in den Okefenokee Swamp. Hier sollten wir fündig werden. Mit den Kajaks gings 9 km durch den Sumpf. Wir hatten den Fluss so gut wie für uns alleine und genossen die Ruhe in vollen Zügen, neben den Alligatoren, Schildkröten und Vögeln. Nach diesen zwei wunderschönen Tagen mussten wir jedoch wieder reiss ausnehmen: Der Regen hatte uns erneut eingeholt. Von unserem Plan zum Ocala National Forest im Landesinneren zu fahren, den uns Amerikaner empfohlen hatten, nahmen wir erstmal Abstand. Das Wetter an der Küste versprach mehr. Also auf nach Titusville in der Nähe von Cap Canaveral, wo wir zwei Tag das Kennedy Space Center  besuchten. Als krönenden Abschluss konnten wir gestern Abend um 20.31 Uhr von unserem Campingplatz aus den Start einer Atlas V Rakete beobachten, die einen militärischen Kommunikationssatelliten in die Erdumlaufbahn brachte. Wenn auch aus grosser Entfernung, war es trotzdem sehr beeindruckend.

In der Zwischenzeit haben sowohl Sonja als auch Markus schon Kontakt mit dem Sheriff hier aus Titusville gehabt: Am ersten Abend auf dem Campingplatz hat ihn Sonja um rd. 1 Uhr nachts auf der Frauentoilette angetroffen. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass wohl einige Jugendliche unter 21 Alkohol getrunken haben und auch noch zu viel, was einige Camper bewogen hatte, die Polizei zu rufen. Und Markus hat man Falschgeld untergeschoben, so dass der gleiche Sheriff, von eine Nacht vorher, antanzen musste (So läuft das hier in Amerika.). Allerdings haben wir da schon geschlafen, da wir nicht damit rechneten, dass dieser nach 23 Uhr noch vorbei schauen würde.

Wie Ihr seht, uns wird nicht langweilig. Morgen brechen wir wieder auf, weiter in Richtung Süden. Entgegen unserer Anfangsplanung werden wir jetzt wohl doch einmal Florida umrunden. Als vorgezogene Geburrigeschenke planen wir einen kleinen Ausflug. Drückt uns die Daumen, dass alles klappt. Wir werden dann berichten.

Bye, bye

Markus und Sonja

Distanz mit Nisto: 2'556km
Distanz mit dem Schiff: 19.9km
Distanz mit dem Fahrrad: 43.5km
Distanz mit dem Kajak: 9km
Distanz im Space Center: 42.6km
Übernachtungen im Nisto: 13 (11 Organisiert, 2 Frei)
Maximale Höhe: 1'551müM bei N35.61085 W83.42777
Minimale Höhe: 0müM
Maximale Geschwindigkeit: 98km/h