Costa Rica
Unsere Nerven lagen blank. Drei Grenzübergänge innerhalb einer Woche, dass ist einfach zu viel … vor allem an Adrenalin. Diesmal hatten wir uns vorher geeinigt: Nur ein Mann in Uniform kann uns stoppen.
Kaum hatten wir den Grenzbereich auf Nicaraguaseite erreicht, kamen sie aus allen Ecken auf uns zugerannt. Es wurde an die Scheibe geklopft und wild mit den Händen gefuchtelt. Wir fuhren jedoch weiter auf der Suche nach einem Mann in Uniform, dabei wären wir fast an ihr vorbei gefahren. Doch im letzten Moment sahen wir sie wild winkend und auf einen Mann zeigen. Mmmmh, ist das jetzt der Richtige? Jep, er war es. Er kontrollierte schnell unsere Papiere, gab uns einen kleinen Zettel und entliess uns wieder. Schnell hatten wir das richtige Gebäude für die Ausreiseprozedur gefunden. Das war diesmal auch ausnahmsweise sehr einfach, da wo die meisten Leute stehen, da gehörten auch wir hin. Während sich Sonja in die Schlange stellte, versuchte Markus die Ausreise für Nisto zu organisieren und auch hier brachen wir mal wieder den Rekord. Innerhalb 1 ½ Stunde steuerten wir auf die Grenze Costa Ricas zu. Gelesen hatten wir, dass man für die Einreise ein Rückflugticket benötigt. Aber wir konnten gar nicht so schnell schauen, wie der Grenzbeamte seinen Stempel in unsere Pässe platzierte. Auch der Rest verlief reibungslos.
Unser erstes Ziel war der Parque Nacional Santa Rosa. Hier sollte man direkt am Strand campieren können. Also genau das richtige für uns drei! Und da die schönsten Plätze nur über Holperstrassen zu erreichen sind, kam Nisto mal wieder voll auf seine Kosten. Als wir nach gut 1 ½ Stunden ankamen, wurden wir jedoch enttäuscht. Erstens wars brechend voll und zweitens durften wir nur mit dem Auto auf dem Parkplatz stehen. Der Strand war aber wunderschön und auch der Sonnenuntergang zeigte sich von seiner besten Seite. Das tat die Nacht aber leider nicht. Irgendetwas löste eine Alarmanlage eines Autos aus und war die ganze Nacht nicht mehr zu stoppen. Wie durch ein Wunder schafften wir es dann doch noch einige Stunden zu schlafen. Am nächsten Morgen war klar: Nein, hier bleiben wir nicht. Und so holperten wir den Weg wieder zurück in Richtung des aktivsten Vulkans Costa Ricas, Vulkan Arenal. Von der richtigen Stelle aus, kann man die Lava fliessen sehen.
Bevor wir uns dieses Spektakel an Silvester anschauen wollten. Checkten wir noch einmal unsere E-Mails. Und wieder war eine schlechte Nachricht im Posteingang: Für die rechtzeitige Erledigung der Verschiffungs-Papiere reicht der 08.01. nicht aus. Wir müssten hierfür spätestens am 04.01. in Panama City sein. Uns blieben also nur noch vier Tage. Für einen kurzen Moment dachten wir darüber nach, alles über den Haufen zu schmeissen und uns eine andere Reederei zu suchen oder vielleicht von Costa Rica aus zu verschiffen, aber das wäre auf die Schnelle einfach nicht mehr möglich. Also fanden wir uns damit ab, dass wir uns auch die Sehenswürdigkeiten in diesem Land für ein anderes Mal aufsparen mussten. Aber Silvester wollten wir noch besonders verbringen. Also machten wir uns an den Fuss des Vulkanes.
Aber auch dort wurden wir mächtig enttäuscht. Er war von Wolken umhangen und es schien, als ob die Schleusen jeden Moment aufgehen würden. Aber so schnell liessen wir uns die Stimmung nicht vermiesen. Wir genossen ein grosses Steak und stiessen mit Weisswein um Mitternacht an.
Das neue Jahr fing genauso an wie das Alte aufgehört hatte: Mit Regen, und er wollte kein Ende nehmen. Auf der Panamerica ging es schnurrstracks gen Süden. Vorbei an in Wolken verhangenen Bergen. Uns schien es, als ob es uns Zentralamerika leichter machen wollte uns zu verabschieden.
Noch eine Nacht verbrachten wir direkt am Strand, bevor schon die nächste Grenze auf uns wartete.
Liebe Grüsse
Markus und Sonja