Nevada / Kalifornien
Am 16.09. bekamen wir dann unseren zweiten Besuch aus der Heimat: Corina und Marcel, die ihre Koffer nicht nur mit eigener Kleidung sondern auch mit Mitbringsel für uns, wie gute Schweizer Schoggi usw., gefüllt hatten. Für uns wars wie Weihnachten. Vielen Dank an Euch, wir haben uns wahnsinnig gefreut. Aber auch Christina und Adrian waren mit von der Partie, und so machten wir zu sechst Las Vegas unsicher.
Unser zweiter Besuch in der Stadt des Glücksspiels war jedoch nicht so von Glück im Spiel überhäuft, wie der erste. Ausserdem wollte man uns absolut nicht glauben, dass wir schon über 21 Jahre waren. So kam es, dass Markus von einem über 2 m grossen Sicherheitsbeamten auf die stille Treppe verwiesen wurde, bis Sonja ihn mit den Ausweisen freikaufen konnte. Nach diesem ganzen hin und her lief uns am nächsten Tag der angeblich weltbeste „Alterschätzer“ über den Weg. Aber auch er lag mit 27 Jahren weit daneben.
Nach zwei Tagen Luxus, relaxen am Pool, feinem Essen und Glücksspiel hiess es dann doch wieder Abschied nehmen. Während die vier gen Westen aufbrachen, kehrten wir zurück nach Kalifornien direkt in den Yosemite National Park. Gem. Reiseführer ist dieser mit einer Grösse von 3.000 qkm der attraktivste und gleichzeitig vielseitigste Landschaftspark Nordamerikas. Dies können wir nur bestätigen. Das Tal mit ihren schroffen Felswänden, Seen und Wasserfällen hat uns sehr gut gefallen, und so verbrachten wir die nächsten Tage damit dieses Fleckchen Erde zu erkunden. Dabei trafen wir jedoch auf nicht einen der gross angekündigten Schwarzbären, die hier extrem aggressiv sein sollen, da sie keine Angst mehr vor Menschen haben. Sogar Essen im verschlossenen Auto ist nicht vor ihnen sicher. Bilder zeigen verbeulte Autotüren und Dächer, die sie versucht haben aufzubrechen.
Danach führte uns der Weg zurück nach San Francisco. Diesmal erwartete uns Sonnenschein. Allerdings nur für die eine Hälfte der Stadt, die andere Hälfte lag unter einem Nebelmeer. Trotzdem genossen wir unseren Aufenthalt in vollen Zügen. Wir erkundeten Chinatown sowie Fisherman’s Wharf, bevor es an der Küste entlang weiter gen Süden ging.
In Monterey legten wir dann unseren nächsten Stop ein. Markus hatte gehört, dass es hier einige schöne Tauchplätze gibt und die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der schönste lag im Point Lobos State Reserve. Da man hier fürs Tauchen aber ein Permit benötigt, die für die nächsten beiden Tage jedoch schon ausgebucht waren, gaben wir uns mit einem Tauchplatz gleich daneben zufrieden und wurden nicht enttäuscht. Mitten im Kelbwald trafen wir auf aber tausend Seesterne, Korallen, Flundern und Anemonen.
In der Zwischenzeit waren Corina und Marcel auf dem Rückweg von ihrer Tour durch das Land der Canyons und so liefen wir ihnen in der Nähe von Morro Bay wieder über den Weg. Gemeinsam verbrachten wir erneut einen schönen Tag mit Schwätzen und abendlichen Campingfeuer im National Forrest.
Unser nächstes Ziel war der Channel Island National Park vor Ventura. Wir wollten aber nicht auf die Inseln sondern sie von unter Wasser anschauen. Nachdem wir nach einigem hin und her endlich ein Tauchboot gefunden hatten, welches uns an einem der nächsten Tage dorthin bringen würde, verbrachten wir zwei schöne Tage in Santa Barbara.
Unser Tauchtag begann morgens zu einer unhumanen Zeit um 05.30 Uhr. Obwohl man uns für 6 Uhr zum Boot bestellt hatte, war von der Crew weit und breit keiner zu sehen. Während wir noch im Halbdunkeln unsere Ausrüstung zum Boot schleppten, trudelten sie langsam ein, ein „Guten Morgen“ brachte jedoch keiner von ihnen über die Lippen. Das war ja mal eine richtig motivierte Truppe. Pünktlich um 7 Uhr legte das Boot ab, doch bis dahin hatte immer noch keiner ein Wort gesagt. Bis heute wissen wir nicht, wo unsere Schwimmwesten gewesen wären, aber die brauchten wir zum Glück nicht. Die drei Tauchgänge waren jedoch wunderschön. Neben diversen Fischen im Kelbwald, Nacktschnecken, Seesternen, Anemonen etc. flitzten sogar zwei Seehunde an uns vorbei. Ausserdem bekamen wir einen Rochen sowie einen Kormoran, der auf der Jagt nach Fischen kopfüber ins Wasser eintauchte, zu Gesicht.
Jetzt heisst es auf nach Los Angeles.
Bis bald.
Markus und Sonja