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USA - Jazz - 18.04. - 03.05.2009

Auf den Spuren des Jazz

Florida / Alabama / Louisiana

In den letzten zwei Wochen haben wir wieder einiges geschafft, zumindest an Kilometern und das teilweise gezwungenermassen. Auch haben wir  reiss aus vor dem Wetter genommen, aber diesmal war es nicht der Regen sondern die 38° inkl. gefühlter Luftfeuchtigkeit von über 100%, die uns schon seit zwei Wochen verfolgten. Da unsere Klimaanlage im Auto wohl auch gerade auf Urlaub ist, war es nur schwer für uns auszuhalten. Also ging es an der Westküste mit schnellen Schritten gen Norden.  Natürlich nicht ohne den einen oder anderen Zwischenstopp, denn wir hatten ja einige Tipps bekommen, wo es schöne Plätze im Landesinneren gibt.

Mit einem kleinen Stopp im Myakka River State Park führte uns unser Weg zum Homosassa Springs Wildlife State Park, wo wir unsere ersten Seekühe zu Gesicht bekamen. Sie leben in einem kleinen Zoo mit noch anderen Tieren, die auf Grund von Verletzungen noch nicht wieder in die Freiheit entlassen werden können oder einfach dort nicht überleben würden, da sie nur noch einen Flügel oder andere Gebrechen haben.

Unser nächstes Ziel war der Blue Spring State Park in der Nähe von Orlando. Uns wurde dieses Juwel zum Kanu fahren empfohlen, aber wir kramten unsere Tauchausrüstung hervor. Denn hier befindet sich die grösste Quelle des St. Johns Rivers, welche man betauchen kann. Es war ein Traum, absolut klares Wasser. Beeindruckend war auch die Strömung, die man erstmal meistern musste, um überhaupt zum Ort des Geschehens zu gelangen. Tja, auch hier gilt: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.  Aber wir wurden belohnt. Weiter streiften wir durch den Ocala National Forest, wo man sehr gute Plätze zum Kanufahren vorfindet. Leider werden diese alle nicht im Reiseführer (zumindest in unserem) erwähnt. Sie sind aber alle einen Stopp wert.

Nachdem wir ja nun schon die Manatees von Land aus gesehen hatten, waren wir gespannt auf den Unterwasserbesuch bei ihnen im Manatee Spring State Park. Wie zwei kleine Kinder an Weihnachten freuten wir uns auf diese hautnahe Begegnung. Unsere Enttäuschung war sehr gross, als wir vor den Pforten des Parks standen und dort ein Schild prankte: Park closed. So einfach wollten wir uns aber nicht abspeisen lassen. Doch unsere Nachforschungen ergaben, dass der Suwannee River über die Ufer getreten war und den gesamten Park überschwemmt hatte. Enttäuscht machten wir uns auf die Suche nach einer anderen Bleibe, was allerdings nicht so einfach war, denn auch alle anderen Campingplätze, die in der näheren Umgebung lagen, waren von dem Hochwasser des Flusses in Mitleidenschaft gezogen worden. Noch heute schwirrt die Frage in unseren Köpfen: Woher ist das Wasser gekommen? Vom Himmel kann es nicht gewesen sein, denn Regen hatten wir schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Uns blieb also nichts anderes übrig noch einmal aufs Gaspedal zu drücken, damit wir die 230 mil. bis zum nächsten State Park südlich von Tallahassee noch vor Sonnenuntergang zu schaffen.

Auf unserem letzten Campingplatz in Florida lernten wir dann Petra und Peter mit ihrer kleinen Tochter Alexandra aus Luzern kennen. Zwei alte Hasen, was das Reisen anbelangt. Australien und Südafrika haben sie schon vor Jahren erforscht. Jetzt hat sie das Fernweh nach Nord- und Südamerika geführt. Mit Ihnen haben wir  zwei sehr lustige, spannende und informative Abende verbracht. Vielen Dank dafür. Und vielleicht kreuzen sich unsere Wege noch einmal.

Nach dem „Pech“ in den letzten Wochen, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, hatten wir in New Orleans mehr Glück. Denn dort fand gerade das Jazz Festival statt. Und für uns am Samstag der Höhepunkt: Jon Bon Jovi gab ein Konzert. Und schon war die Enttäuschung der letzten Woche so gut wie vergessen.

Wir platzierten unseren Nisto gleich für 4 Nächte auf einem Campingplatz südlich von New Orleans. Von dem Hurrikan Katrina ist hier nur noch ab und zu etwas zu erkennen. Im Gegensatz zur Küste von Mississippi, wo noch auf einigen Plätzen die Mauerreste zerstörter Gebäude oder total leere Felder zu sehen sind.

Erst einmal wollte New Orleans erkundet werden. Allerdings benötigt man hierfür natürlich eine entsprechende Stärkung, und was bietet sich besser an als Beignets und Café au lait im Café du Monde. Im Nachhinein hatten wir den Puderzucker überall, aber am liebsten hätten wir gleich noch eine Runde bestellt. Nachdem wir den French Quarter einmal komplett abgelaufen hatten, hielten wir ein kleines Nickerchen im Louis Armstrong Park. Hach ist das Weltreise-Leben nicht schön. Am nächsten Tag feierten wir Markus Geburtstag mit einem feinen Essen und anschliessendem Besuch der Bourbon Street, die Partymeile von New Orleans. Bei gefühlten 40° standen wir dann an unserem letzten Tag mit Tausend anderen Fans vor der Bühne und sangen mit Bon Jovi. Das uns der Schweiss am ganzen Körper hinab lief, war nebensächlich, das Konzert war der Hammer.

Jetzt sind wir schon wieder auf dem Weg weiter Richtung Westen. Morgen versuchen wir die Grenze zu Texas zu erreichen, kommt halt immer drauf an, ob uns unterwegs noch etwas Spannendes unter die Augen kommt.

Also bis dahin.

Liebe Grüsse

Die zwei Weltenbummler

Markus und Sonja

Distanz mit Nisto: 2'647km
Distanz mit dem Kajak: 7.4km
Zu Fuss gelaufen: 16.1km
Übernachtungen im Nisto: 16 (15 Organisiert, 1 Frei)
Maximale Höhe: 73müM bei N28.40054 W82.31400
Minimale Höhe: -10.5müM bei N28.94775 W81.33958
Maximale Geschwindigkeit: 107km/h