Magellanes, Tierra del Fuego
Unser erster Grenzübergang in Südamerika stand also bevor. Ein Bisschen aufgeregt waren wir schon. Was würde uns erwarten? Verhältnisse wie in Zentralamerika oder konnten wir es hier etwas gemütlicher angehen? Ausserdem gab es da die Einfuhrbeschränkungen. Weder Fleisch, Obst, Aufschnitt, Käse, Milch… um nicht zu sagen nichts ausser Trockenfutter, durfte mit nach Chile. Fast hatten wir es geschafft unsere Vorräte in den letzten Tagen zu vernichten, aber eben nur fast. Würden sie unsere Verstecke finden?
Nein, sie fanden nichts und auch die Grenzformalitäten waren ein Kinderspiel. Unsere Einreisestempel bekamen wir während eines gemütlichen Pläuschchens mit den Beamten. Wenn in dieser Runde noch Mate-Tee gereicht worden wäre, wir wären nicht überrascht gewesen. Auch die Durchsuchung von Nisto erfolgte nur oberflächlich.
Unser erstes Ziel war eine Magellansche Pinguin Kolonie in der Nähe von Punta Arenas. Leider waren wir um einige Stunden zu spät oder zu früh, kommt ganz auf den Betrachter drauf an. Morgens verlassen die Pinguine ihre Höhlen am Strand und tauchen ins Meer auf der Suche nach Essbaren. Erst am Nachmittag erscheinen sie wieder mit vollgeschlagenem Bauch am Strand. Da wir ja aber alle Zeit der Welt haben, gönnten wir uns zunächst eine längere Kaffeepause und ein Schwätzchen, bevor wir uns auf den Weg machten. Hier und da sah man die Jungtiere aus ihren Höhlen nach Mutter oder Vater Ausschau halten. Es ist doch immer wieder schön diesen quirligen Tieren zuzuschauen. Während sie an Land etwas unbeholfen wirken, kann man ihnen unter Wasser kaum folgen. Wie ein Flitzebogen gleiten sie dahin.
Der nächste Tag gehörte dem National Park Pali Aike. Diese vulkanische Steppe ist gespickt mit Höhlen und Kratern, dessen Lavasteine in rot, gelb oder grün grau leuchten. Zunächst nahmen wir die Höhle Pali Aike unter die Lupe. Hier wurden 1930 die ersten Artefakte der Paleo-Indianer gefunden. Bei diesem einen Ausflug sollte es dann allerdings auch bleiben. Der Wind fegte nur so über den Kraterrand. Man musste sich stellenweise extrem gegen ihn werfen, um nicht ungewollt zu einem Vogel zu mutieren.
Noch am gleichen Tag nahmen wir die Fähre nach Feuerland, denn eine durchgehende Strasse gibt’s nicht. Die Magellanstrasse trennt das Ende der Welt vom Festland. Und schwubs hatten wir nach einem erneuten reibungslosen Grenzübergang wieder argentinischen Boden unter den Füssen.
Bis bald.
Markus und Sonja