Washington / Oregon / Kalifornien
Wieder in den USA angekommen hiess unser erstes Ziel Seattle. Tja, und wie es fast immer so ist, wenn wir in Grossstädten sind: Es regnete, aber nur am späten Vormittag. Natürlich statteten wir dem Wahrzeichen der Stadt, der Space Needle, einen Besuch ab. Dabei kamen wir am Pacific Science Center vorbei, wo sie am Nachmittag im IMAX-Kino Harry Potter und der Halbblutprinz zeigten. Klar hatten wir Minuten später die Eintrittskarten in der Hand.
Vorher schauten wir noch im ältesten Starbucks Café vorbei sowie auf dem PikePlace Market, einer der besten Dauermärkte (Obst-, Gemüse-, Blumen- und Fischmarkt auf mehreren Stockwerken) der USA.
Der nächste Tag gehörte dem Mount Rainier. Hierbei handelt es sich um einen Vulkan, der mit fast 4.400 m der höchste Berg der dort befindlichen Kaskaden ist. Neben dem Abfahren der Strasse, die durch den Park führt und immer wieder schöne Blick auf den Mt. Rainier freigab, machten wir auch einen kleinen Spaziergang, bevor wir unseren Weg Richtung Meer einschlugen.
Nun ging es für uns an der Oregon-Küste auf dem berühmten Highway 101 weiter gen Süden. Hier und da machten wir einen kleinen Stopp um die schöne Aussicht zu geniessen. Auch sahen wir gelegentlich in der Ferne Wale. Obwohl der berühmte Seenebel im September eigentlich schon vorbei sein sollte, tauchte er zwischendurch immer noch auf. Dieser nahm der Strasse aber nicht ihren Reiz.
Tja, und dann gab es noch einen seit Jahren unerfüllten Wunsch von Markus: Einmal im Crater Lake tauchen. Dieser See entstand bei dem Ausbruch des fast 3.700 m hohen Vulkan Mount Mazama vor 6.800 Jahren. Der Berg stürzte zusammen und bildete einen Krater von 11 km Durchmesser, welcher sich mit Regen- und Schmelzwasser füllte. Die tiefste Stelle ist 589 m. Grundsätzlich ist das Tauchen erlaubt, aber da gab es ein kleines Hindernis. Um den See zu erreichen, muss ein Abstieg von rd. 200 m verteilt auf 1,8 km gemeistert werden. Lediglich ein Fussweg führt ans Ziel. Aber wozu sind Träume da, logisch, um erfüllt zu werden. Also machten wir uns auf den Weg, mal die Situation des Weges abzuschätzen. Am Nachmittag war klar: Wir versuchen es, wenn auch mit Zweifeln. So sah man uns am nächsten Morgen bepackt inkl. Blei, welchem sich Markus angenommen hatte, den Berg hinablaufen. Unten angekommen gönnten wir uns erstmal eine Pause, bevor wir ins tiefblaue Wasser abtauchten. Die Sichtweiten sind überwältigend. Da kann sich der ein oder andere See eine Scheibe von abschneiden. Nach einer Stunde Pressluft atmen, entspannten wir noch ein Bisschen am Ufer, bevor wir uns an den Aufstieg wagten. Um für Markus die Schlepperei etwas angenehmer zu gestalten, trug Sonja diesmal ihr eigenes Blei. Ein Fuss vor den anderen trieben wir uns den Berg hinauf. Es war der absolute Horror. Selbst fluchen ging nicht, denn das hätte viel zu viel Energie verbraucht. Unterwegs trafen wir immer wieder auf Leute, die uns mit grossen Augen respektvoll anschauten. Völlig ausgelaugt erreichten wir nach rd. 1 ½ Stunden die Vulkankante. Der Tauchgang war einmalig, aber wir kamen zum Schluss: Einmal und nie wieder.
Nach diesem anstrengenden aber auch schönen Abstecher überquerten wir die Grenze zu Kalifornien, wo uns im Redwood National Park und auf der Avenue of the Giants riesige Bäume erwarteten. Um diese Bäume zu umarmen, braucht man schon mehr als nur uns zwei. Da wirkt selbst der grosse Nisto klein.
Weiter tuckerten wir an der Küste entlang bis nach San Francisco. Natürlich galt der erste Blick der Golden Gate Bridge. Wir hatten sogar Glück und der Nebel gab die Sicht auf sie nach ein bisschen Wartezeit frei. Danach ging es ab in die Innenstadt. Das ist schon ein besonderes Erlebnis. Zahlreiche schnurgerade Strassen mit achterbahnähnlichem Gefälle führen durch die Stadt. Beim Parken auf diesen abschüssigen Strassen ist man verpflichtet neben der Handbremse die Vorderreifen zum Kantstein einzuschlagen, damit ein Wegrollen unmöglich wird. Natürlich sind wir mit Nisto auch die berühmte mit Blumen gesäumte „Crookedest Street“, die in Schlangenlinien den Lombard Hill herabführt, gefahren.
Am nächsten Tag hingen dichte Wolken über der Stadt und teilweise regnete es auch. Nachdem wir auf dem Scenic Drive einige Sehenswürdigkeiten abgeklappert hatten, brachen wir unseren Aufenthalt ab. Gerne wollten wir San Francisco im Sonnenschein erleben, aber das sollte lt. Wetterbericht in den nächsten Tagen nicht möglich sein. Und so machten wir uns zwei Tag eher auf den Weg in Richtung Las Vegas, wo wir uns mit Corina und Marcel sowie Christina und Adrian treffen sollten. Nach San Francisco wollten wir dann später noch einmal zurückkehren.
Unterwegs statteten wir dem Kings Canyon und dem Sequoia National Park einen Besuch ab. Hier erwarteten uns wieder Mammutbäume und lehrten uns, wie sich eine Maus fühlt, die auf einen Menschen trifft. Weiter gings über die Sierra Nevada durchs Death Valley, bevor wir dann in Las Vegas ankamen.
Wie es uns da erging, und ob wir wieder gewonnen haben, dann im nächsten Bericht.
Viele Grüsse von unterwegs.
Markus und Sonja